Strategien zur Mitarbeitergewinnung
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Dieses "Papier" soll euch Anregungen und Hilfen geben, wie Ihr Mitarbeiter für Eure Jugendarbeit gewinnen könnt, die älter als 18 Jahre alt sind.

Die Gruppe, bei der Ihr Euch wohl am wenigsten anstrengen müsst, sind die 14 ‑ 18 jährigen Jugendlichen. Versucht schon diese Altersgruppen mit den Aufgaben der "Großen" vertraut zu machen und diesen Jugendlichen Aufgaben und Kompetenzen zu übertragen, die einen wesentlichen Teil der "verantwortlichen Jugendarbeit" ausmachen.

Du wirst verstehen, dass ein Jugendlicher nicht von einem auf den anderen Tag eine Oberbelastung im Verantwortungsbereich verkraften kann. Versuche schon, den 16 ‑ 17 jährigen Mitarbeiter zum Frühschoppen ins Vereinsheim mitzubringen, wenn die Vereinsspitze im lockeren Umfeld über Vereinsangelegenheiten diskutiert. Stelle diese/n Jugendlichen der Vereinsspitze vor, so dass ein Gespräch und vor allem Augenkontakt entsteht, und dieser Mitarbeiter nicht mehr der unbekannte Mitarbeiter ist.

So wird sich dieser mitarbeitende Jugendliche in seiner Persönlichkeit sehr bestätigt fühlen, wenn du ihm mehr Verantwortung überträgst und er sich nicht immer bei dir oder dem Vorstand für sein tun rechtfertigen muss.

Je mehr qualifizierte Aufgaben du ihm übertragen möchtest, je mehr er im Laufe der Zeit bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres zu Repräsentationsaufgaben und Sitzungen herangezogen wird, wir denken da an Besuche der Jugendabteilungen im Trainingsbetrieb (er soll die Gummibärchen für die Kleinsten nicht vergessen), umso mehr ist er zum Mitmachen und zur Weiterbildung bereit.

Wenn du einen Jugendlichen für besonders geeignet für Deine Mitarbeit hältst, frage ihn nicht, ob er Lust hat, sondern sage ihm doch einfach: "Du, Peter, ich habe dich jetzt schon länger beobachtet, und ich weiß jetzt, du bist wohl der richtige Mann für uns. Ich werde dich zum Übungsleiterlehrgang schicken, wobei natürlich die Kosten der Verein trägt."

Dieser jugendliche Mitarbeiter wird vor Stolz platzen, besonders wenn seine Kameraden auch dabei sind, so dass sowohl er motiviert ist, Arbeit zu übernehmen als auch die anderen motiviert sind, sich anzustrengen.

Mache diesen Mitarbeiter auf seinen Multiplikatoreffekt aufmerksam, wenn er seine Freundin oder Kollegen mit in die Arbeit einspannt und sich für seine Aufgaben schon auf der Arbeitsstelle Mitarbeiter suchen kann, z.B. zum Fotokopieren, zum Tippen, etc.

Wenn du diesen Jugendlichen schon ständig detailliert mit der Post über die Vereinsangelegenheiten informierst, so wird er sich spätestens jetzt seiner Wichtigkeit im Verein bewusst werden.

Die zweite Personengruppe, die du ansprechen solltest, sind die schon gestandenen Aktiven, die ehemaligen Aktiven, wie die Aussteiger aus dem Verein und die Sportinvaliden, die den Wettkampfsport nicht mehr betreiben können. Diese Mitarbeitergruppe sollte älter als 18 Jahre sein.

Aktive und ehemalige Aktive

Du kannst dich ruhig trauen, diese Sportler und ehemaligen Sportler mit Deinen Problemen anzusprechen, denn auch sie vertreten den Verein und sind mit den Vereinsproblemen, hoffentlich auch mit den Problemen der Jugendabteilungen, vertraut. Wenn du den AH‑Spieler fragst, ob er die E‑Jugend zum Auswärtsspiel fährt, wird er dir bestimmt keinen Korb geben. Lege aber Deine "Befragung" breit im ganzen Verein an, damit sich der Einzelne nicht ausgenutzt fühlt. Wenn es dir vielleicht langfristig gelingen sollte, mit dem Potential einen Fuhrpark zusammenzustellen, spreche dann möglichst die ehemaligen Sportler älteren Jahrgangs an, so dass "Patenschaften" entstehen könnten; die Kinder sehen in den Erwachsenen ein Vorbild, der Erwachsene ist bis in die Haarspitzen motiviert, wenn seine Jungens oder Mädels gewonnen haben.

Eine Methode, die sich aus unserer Erfahrung schon sicherlich oftmals bewährt hat, ist die Frage nach dem Sport früher, so in der Form: "Du, Herr Schmidt, ich hab gehört, du warst früher bei uns im Verein der beste Stürmer, erzähl mal, wie habt ihr das früher so gemacht?"

Er wird wahrscheinlich Fotos u.ä. raus kramen und dir erzählen, erzählen, erzählen.........

Frag ihn dann, ob du ihn mal fragen könntest, wie das früher so war, wenn du mal nicht weiter wüsstest mit Deiner Arbeit, er wird sich bestimmt bereit erklären, mal in die Übungsstunde mitzukommen und Dir mit Rat und Tat zur Seite stehen. Er wird dir bestimmt nicht immer zur Verfügung stehen, aber du hast einen wertvollen Ansprechpartner gefunden.

Vergesse dann nicht, diese Leute einzuladen, zu den verschiedenen Festen zu günstigen Terminen. Veranstaltet kleine Vorführungen für diese Mitarbeiter und schenke den Damen eine Rose, den Herren ein Schnäpschen und verteilt euch auf alle Tische und kommt ins Gespräch. Den Nutzen, den Ihr haben werdet, könnt Ihr mit dem Geld, welches Ihr für Kaffee und Kuchen bezahlt, bestimmt nicht bezahlen. Eine Präsentation der Leistungen in Form von Urkunden und Pokalen kann auch nicht schaden.

Die Erwachsenen werden ihre Freude daran haben und du hast Sie für die eine oder andere Arbeit sicherlich motiviert.

Natürlich musst du den Kindern bei der Gestaltung des Festes freie Hand lassen, denn sie wissen oft besser als du, was ankommt.

Weise bei der Gelegenheit auf das SCHWARZE BRETT hin!

b) Sportinvalide und Ersatzleute

Gebe den Leuten die Möglichkeit, sich zu bewähren und gebe ihnen das Gefühl, dass sie mindestens ebenso wichtig sind wie die Wettkampfmannschaft. Der Ersatzmann ist sicherlich der beste Kassierer der Abteilung oder Mannschaft.

Der Sportinvalide im Rollstuhl, egal welchen Alters, muss immer mit in die Veranstaltung einbezogen sein. Sorge für geeignete Mitfahrgelegenheiten und frage ihn oft über seine früheren Erfahrungen.

Er wird sich sicherlich bei euch "geborgen" fühlen, wenn Ihr ihm Vertrauen entgegenbringt und mit den wichtigen Aufgaben betraut. (Kassierer, Geschäftsführer, Fahrten organisieren, etc.)

Seine freie Zeit wird er nur in den Dienst der Gruppe stellen.

Beansprucht ihn nicht bis zum Ausnutzen! Nehmt auch Unannehmlichkeiten auf euch, denn der langsamste bestimmt das Tempo. Wenn du mit einem Ersatzmann ebenso verfährst, wird er sich nicht als Ersatzmann fühlen und dem Verein erhalten bleiben.

Gemeint sind Sportler des älteren Semesters und auch Jugendliche, die aus welchen Gründen auch immer den Verein den Rücken gekehrt haben.

In der Sportliteratur gibt es viele Fragebogen anzuwenden (unseres Wissens die Neueste: Prof. Dr. Jürgen Schröder, Georg‑August‑Universität Göttingen, Einschätzung der Beziehung zwischen Trainer und Spielern aus der Sicht der Spieler), womit Ihr Gründe für das Aussteigen hinterfragen könnt und auch Austritten vorbeugen könnt.

Komm mit ihnen ins Gespräch, mach sie auf Services und Angebote des Vereins aufmerksam und kümmere dich um die Ursache des Problems. Du wirst zwar keinen anderen Menschen aus ihm machen können, aber er hat vielleicht keine schlechte Meinung mehr über den Verein, die er, was du bedenken musst, ja auch weitererzählt.

Vielleicht kannst du ihn wieder als Vereinsmitglied und in einem späteren Schritt als Mitarbeiter im Bereich: "Meckerkasten" gewinnen.

Eine weitere Gruppe, die du für Deine Mitarbeit gewinnen kannst, sind die passiven Gruppen im Verein, die in verschiedenartiger Weise auftreten:

a)      Eltern von aktiven Kindern oder Partner (Freund, Freundin, Frau, Mann) von Aktiven

b)      Vereinsförderer und Geldgeber, keine Sponsoren

c)      Ehrenmitglieder

Du musst dir im klaren sein, dass diese Gruppe nicht sofort mit Deinen Problemen konfrontiert werden will. Du hast nämlich mit Leuten zu tun, die eine gewisse Distanz zum Vereinsleben haben.

Sorge dafür, dass diese Gruppe regelmäßige Informationen in schriftlichem Wort und in mündlichem Wort erhält.

Wenn du spezielle Personen für Deine MITARBEIT gewinnen willst, lasse dich bei besonderen Anlässen wie Geburtstag, o.ä. mit Deiner Jugendgruppe sehen und gestalte eine kleinere Vorführung.

Unserer Erfahrung nach ist dieses Geschenk für ihn schöner und wertvoller als ein Besuch des Vorstandes mit Fläschen etc.

Zu diesen Anlässen ist es erforderlich, Deine Jugendleiter mitzunehmen und diese den Förderern vorzustellen, und erkläre dem Vereinsvorstand, wie wichtig es ist, dass diese Kontakte zustande kommen.

Veranstaltungen in größerem Rahmen sind eine willkommene Gelegenheit, diese Förderer einzuladen, und bei Ansprachen und durch den Platz bei der Veranstaltung zu nennen und hervorzunehmen.

So wird dich dieser Förderer auch nicht im Stich lassen, wenn du ihm um die Erfüllung eines Wunsches bittest (Werbegeschenk, Pokale etc.). Er wird zwar nicht zum langfristigen Mitarbeiter, aber für Gefälligkeiten ist dieser Mann immer gut. Als passiver Förderer wird er z.B. bei Teilnahme an der Jahreshauptversammlung als Pokalstifter und Kassenprüfer o.ä. für dich bzw. für die Jugendabteilung aktiv.

Die Partner und Eltern werden sogar noch intensiver in die Mitarbeit mit einbezogen werden, da noch durch die Motivation des Partners bzw. der Kinder ein persönlicher Bezug hergestellt ist.

Durch geschicktes Einbeziehen, durch Elternnachmittage, Feste mit Partner u.ä. sind nicht nur die Kuchen und der Salat für das nächste Fest gesichert, sondern mache auf diesen Veranstaltungen auf Dein Problem aufmerksam, sodass du vielleicht einen Vater als Begleiter für die Fahrt gewinnen kannst, die Mutter als Aufsicht beim Gymnastiknachmittag der Kleinsten und den Partner als Koch/Köchin für den Pausentee der Mannschaft.

Sorge dafür, dass du diese‑ Helfer auch untereinander bekannt werden und mit den unterschiedlichen Qualitäten vertraut machen lässt. So sind diese Gruppenmitglieder auch untereinander motiviert, denn die Erfahrung lehrt, dass viele Geschäfte, Bekanntschaften u.ä. am Tresen und bei der Gemütlichkeit entstehen.

Wenn Dein Verein dazu noch einen gewissen Ruf innehat, wird Dein Bemühen sogar noch erleichtert werden.

Die weiteren MA, die für Deine Arbeit von Wichtigkeit sein könnten, sind nur "indirekte Vereinsmitarbeiter,'' so dass nur in Stichworten einige Strategien aufgeführt werden:

Sponsoren:Geschäftsleute, Banken, Krankenkassen, Werbeträger etc.

a)       Verein‑Repräsentanten sollten den Jugendleitern Kontakte vermitteln

b)      Denke wie ein Geschäftsmann

c)      Nehme die Interessen der Sponsoren wahr

        1. in Zeitungsberichten

        2. Aussagen

        3. Pokalbenennungen

        4. Patenschaften

        5. Schirmherrschaften

        6. etc.

d) Informationen über Vereinsleben (Vereinszeitung)

Allgemeine Einrichtungen der Öffentlichkeit und der öffentlichen Hand

* Jugendamt

* Sportamt

* Stadtsportverband

* Sportjugend

* Bildungseinrichtungen

* Jugendwohlfahrt

* Schulträger

* Gewerkschaften

* Verwaltungsspitze

* Presse

a)      Gestaltung von sachübergreifenden Veranstaltungen und Gremien

b)      Einladungen der Institutionen zu Veranstaltungen als Repräsentant der Institution

c)       Veranstaltungen in Kooperationen

d)      Ständiger grober Informationsfluss (zentrales Postfach)

e)      Austausch von Instrumentarien (eine Hand wäscht die andere)

f)        Einbeziehung von Repräsentanten (Schirmherrschaft, Gebäude der öffentlichen and für Veranstaltungen)

g)      Selbst vorstellen und vorgestellt werden

h)      Pressekonferenzen und ständige Informationen für die Presse ohne Aufforderung
      (Pressewart, Öffentlichkeitsarbeit)

Spezialisten‑Experten‑Profis

* Graphiker

* EDV

* Abrechnungen

* Organisation

* Trainer

* Manager

* Sportamt

* Sportamt

* etc.

a)      freier Markt und gelbe Seiten geben ausgiebig Informationen

b)      Vergabe von Exklusivrechten bei günstigen Preisen

c)      Vertragsunterzeichnung vom geschäftsführenden Vorstand

d)      Durch Vertragstreue hohe Zuverlässigkeit und Gefälligkeiten außervertraglich

Wir wollen euch nur einige Tipps und Strategien liefern und vorschlagen, die Ihr natürlich noch beliebig erweitern und als Anregung hoffentlich benötigen werdet.

Hoffentlich werdet Ihr in Eurer Jugendarbeit durch dieses "Paper" bereichert und schickt uns weitere Anregungen für unsere Arbeit.